Ein Märchen im Traum

Ich schaue hinauf in das Reich der Zwerge.
Schwer neigt die Tanne sich, mit Schnee behangen.
Ein Funkeln und Glitzern ist am Berge,
Wo im unberührten Schnee
noch nie ein Menschenfuß gegangen.
Ein Märchen steigt vor meinen Augen auf,
Wie ich’s geseh’n noch nie in all den Jahren:
Geschäftig eilen die Zwerge zuhauf,
Ich sehe den Ruprecht, das Christkindlein fahren.
Der Schlitten, gezogen von vier braunen Rehen,
Die Glocken, sie läuten so silbern, so klar.
Geblendet sind meine Augen vom Sehen,
Wie leuchtendes Gold ist des Christkindleins Haar
Mit vollen Händen verteilt es die Gaben.
Es laufen die Zwerge von Haus zu Haus.
Auch über die, die großes Leid heut‘ haben,
Da breitet’s Christkind die Arme aus
Und möchte heilen all die Wunden,
Kann es doch zeigen nur heut‘ seine Macht.
Wie schnell verfliegen diese Stunden
Und es wird stille in der Heiligen Nacht.