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Heimot

Schrieven möch ick vun allns wat ick seh;
Mien Hart is vull vun Beleven,
Un doch is in mi een lieses Weh,
Ick kann dat nich weddergeven.

Wat büst du, mien Heimot, een smuck
Stückchen Eer, De Minschen mi all so vertruut,
Ob ick in Nord – Süd – Ost oder Westen weer,
Klingt immer as Heimot dien Luut.

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Mien Hand

Wull männig Woort hest du, mien Hand all schreven,
Un männig Stünn geevst du mi Roh un Freden.
Heelst mit mi ut, bi Dag un Nach
Un Old un Jung hebbt över dat, wat du schreevst, lach.
Nu mußt du linnern anner jemme Pien,
Mußt jümmers waak un Helper sien.
Doch ok düsse Tiet geit mol vörbi
Un wi beid sitt wedder bi de Schrieverie.

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Dor, neem de Kivitt

Dor, neem de Kivitt un de Mööv över de Wisch’n schrien,
De Leerk in blauen Heven stiggt,
Dor, neem de Solten See eer depet Bett,
De Blanke Hans dat Seggen hett,
Is miene Heimot un mien Tohuus
Un möch ick utruh’n na dit Gebruus.

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Verzagt

Es leuchten die Sterne so mild und klar,
Es wendet mein Blick sich nach Norden,
Dorthin, wo einst meine Heimat war,
Und ich mich fühlte geborgen.

Stand oft auch zusamen, die Liebe, das Leid,
Wir waren doch stets eng verbunden.
Warum hat das Schicksal uns alle entzweit,
Wo seid ihr, ihr fröhlichen Stunden?

Nun fahre ich ruhelos durch das Land,
Vergebens mein Sehnen, mein Hoffen.
Ich sehe das Leben im düster’n Gewand,
Wann steht mir die Welt wieder offen?

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Früher Tod

Zwei Kinderaugen schau’n mich an,
Ihr trüber Glanz hält mich gefangen.
Das Mündchen, das nicht reden kann,
Weil laut der Tod vorbeigegangen.

Du warst zum Leben kaum gebor’n,
Da schlug das Schicksal zu.
Warum hat’s dich als Opfer auserkor’n,
Du kleiner Mensch, voll Unschuld du.

Gezeichnet von des Krieges Grauen
Wirst‘ diesen Erdenweg beenden.
O, mög der Herrgott auf dich schauen
Und dir den Frieden schenken.

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Plattdüütsch

Neem büst du, Heimot, neem is dien Luut,
Neem sünd de Minschen, de mi so vertruut ?
Ick ligg hier alleen un bün so hellwaak,
Nüms hör ick di, mien Moderspraak.
Wenn allns ok fründli un nett um mi is,
So is dor een Deel, wat ick vermiss,
Neem ick wat för geev in düsse Stunn:
Wenn blots een vun de Minschen Plattdüütsch kunn!

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Fever

Ganz liesen süselt de Wind in Boom,
Ick ligg, as weer ‚k in swoor’n Droom.
Lütt Vagels singt eer lüttes Leed,
Dull sleit mien Hart, mien Kopp is heet.
Un allns ward op eenmol so swöör,
As weer ick nich meer op disse Eer.
So dückert mi dat Fever dal.
Wat weer dat blots för’n Quaal.
Op eenmol fööl ick lies een Hand,
Hoolt mi torüch ut anner Land.
Ick ligg, as weer`k in swoor’n Droom,
Ganz liesen süselt de Wind in Boom.

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Zuversicht

Und schlägt das Leben uns auch tiefe Wunden,
Schreit auch das Herz vor Schmerzen auf,
Glaub mir, es kommen wieder Stunden,
Wo du hast Freud am Lebenslauf.

Auch ich war oftmals am Verzagen,
Wenn’s um mich war so düster, leer.
So war es in vergang’nen Tagen,
Heut gibt es kein Verzagen mehr.

Behalt auch du den Kopf stets oben,
Es kommt doch, wie es kommen soll.
Es glätten sich auch wieder uns’re Lebenswogen,
Dein Herz ist dann vor Freude voll.

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Vergangenheit

Unendlich schnell rast über uns die Zeit,
Man möchte halten, was sie einst uns gab.
Es machen Sorgen, Nöte heut´ sich breit,
Nur noch ein Sehnen ist von früh bis spat.
Es sehnt das Herz sich nach dem Schönen oft zurück,
Nur an Erinnerungen richtet man sich auf.
Man möchte halten gern entschwundenes Glück,
Doch unerbittlich weiter geht der Lebenslauf.

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Leng’n

Ick heff een Leng’n in de Boss
Na Di, mien lütte Fro,
Mi kummt keen Slaap, mi smeckt keen Koss,
Mi mookt dat Leven nich meer froh.

So wiet bün ick jo vun Di af,
Lengt ok Dien lütte Seel?
Dat deit dat wiss, ick mark dat sach,
Sünd wi doch beid een Deel.

Mien lüttes Hart, nu wees man still,
Kummt doch, as ‚t kamen sall.
Geit nu mol nich na unse Will,
He boben weet dat all.